Viele Führungskräfte führen nicht, sondern geben nur Anweisungen – ein fataler Fehler
Das richtige Personalmanagement will gelernt sein – und viele Führungskräfte haben hier noch erheblichen Nachholbedarf, weil sie im Arbeitsalltag falsche Prioritäten setzen. Da wird nur auf die Produktivität, das Einhalten von Vorgaben, Budgets und Deadlines und die Erfolgsmeldung nach oben geschaut, statt sich Zeit für die Mitarbeitende, ihre Belange und vor allem den Sinn des Tuns und den Beitrag des Mitarbeitenden zu nehmen. Diese scheinbare Führung rächt sich irgendwann: Die Motivation und das Engagement im Team sinken drastisch und am Ende steht oft die Kündigung von Mitarbeitenden.
Die HDI Berufe-Studie 2023 macht das Ausmaß dieser Scheinführung deutlich: Jeder zweite Mitarbeitende in Deutschland erwägt wegen schlechter Führungskräfte die Kündigung, bei den unter 40-Jährigen sind es sogar 56 Prozent. Die Gehaltshöhe hat auf die Kündigungsbereitschaft dabei übrigens nahezu keine Auswirkung – sprich: Die heutigen Arbeitnehmende wollen sich nicht kaufen lassen, sondern wollen eine funktionierende Beziehung mit ihrem Arbeitgeber und vor allem mit ihrem Vorgesetzten.
Mitarbeitende sind nicht irgendein To Do auf der Liste
Und genau daran hapert es offenbar massiv in der Praxis. Sichtbar wird das an vielen kleinen Dingen im Arbeitsalltag: Sei es, dass Mitarbeitende vom Chef ständig vertröstet oder abgebügelt werden, es keinen Raum für vertrauensvolle Gespräche gibt, die Belange der Mitarbeitenden als störend empfunden werden oder die halbjährlich oder jährlich vorgeschriebenen Mitarbeiter- bzw. Feedbackgespräche von den Führungskräften nur als nervige Last gesehen werden, die schnell abgehakt werden muss, damit HR nicht meckert. Kurzum: Wenn alles andere wichtiger ist als eben diese echten Führungsthemen, läuft einiges schief.
Häufig argumentieren Führungskräfte damit, dass sie einfach keine Zeit für diese Themen haben, weil etwas andere gerade viel wichtiger ist. Die Wahrheit ist aber: Wer keine Zeit für Mitarbeitende hat, nimmt sich schlichtweg keine und priorisiert stattdessen andere Dinge. So sind Führungskräfte oft damit beschäftigt, den widersprüchlichen Erwartungen an ihre Rolle gerecht zu werden oder ihren Bereich zu verwalten, statt zu führen. Solche Dysfunktionen haben massive Auswirkungen auf die Mitarbeiterbindung, die Motivation und das Engagement im Team – und damit am Ende auch auf den Unternehmenserfolg.
Führung ist eine Hauptaufgabe und kein Nebenjob
Doch es reicht nicht Führungskräften einfach aufzuerlegen, sich mehr Zeit für ihre Mitarbeitenden zu nehmen. Vielmehr gilt es herausfinden, warum sie sich keine Zeit für Personalthemen nehmen – und vor allem die strukturellen Rahmenbedingungen, widersprüchlichen Zielvorgaben oder bestehenden Rollenkonflikte endlich anzugehen. Denn: Führung ist eine Hauptaufgabe, kein Nebenjob. So sollte sie auch positioniert und gelebt werden. Man kann es gar nicht oft genug sagen: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das wertvollste Gut eines Unternehmens, da ihre Motivation und ihr Engagement maßgeblich für den Unternehmenserfolg sind.
Vielen Führungskräften fehlt es zudem am nötigen Rüstzeug und Verständnis, um ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Deshalb müssen Unternehmen sich endlich ihrer Verantwortung bewusst werden und durch entsprechende Schulungen die Expertise ihrer Führungskräfte stärken und als festen Wert in ihrer Unternehmenskultur verankern. Und sie müssen dafür sorgen, dass diese Mitarbeitende-orientierte Führung auch ganz selbstverständlich im Arbeitsalltag gelebt wird – mit Hilfe entsprechender Tools wie dem HeartPoints-Wertschätzungs-Modul: Es hält die Führungskräfte dazu an, ihren Mitarbeitenden regelmäßig und strukturiert Anerkennung und Feedback zu geben, so dass diese sich wahrgenommen und wertgeschätzt fühlen. Und das wirkt sich wiederum positiv auf den Projekt- und Unternehmenserfolg aus.
Mehr über HeartPoints und weitere Tools zur Mitarbeitenden-Motivation erfahren Sie hier: https://bubenundmaedchen.de/