Wie Führungskräfte das Potenzial der Mitarbeitermotivation verspielen
In vielen Unternehmen gibt es Führungskräfte, die klare Anweisungen und konkrete Maßnahmen vermeiden, wenn es darum geht, ihre Mitarbeiter zu motivieren und ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Aus Angst vor Konflikten oder mangelndem Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten – und die ihres Teams – bleiben sie untätig. Aber genau diese Haltung führt im Arbeitsalltag bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Frust, Stagnation und rückläufiger Produktivität.
Führung bedeutet, Menschen mitzunehmen, ihnen eine Richtung vorzugeben und ihnen den Sinn für den zu gehenden Weg zu vermitteln. Übertragen auf den Arbeitsalltag heißt das, dass der Chef das wieso und warum aufzeigen und den Mitarbeitern klaren Rahmenbedingungen für ihren Auftrag geben muss. Dazu gehört das Loben und Anerkennen von Leistung, aber genauso der Mut, Fehlverhalten klar und deutlich zu ahnden. Führungskraft ist man nicht, weil man einen tollen Titel trägt, sondern Führungskraft wird man durch entsprechendes Engagement, Mut und Offenheit für Neues. Das scheint sich aber noch nicht bei allen Chefs rumgesprochen zu haben. Die Folge: Demotivierte Mitarbeiter, geringe Produktivität und Kreativität im Team, schlechtes Arbeitsklima und am Ende eine hohe Mitarbeiterfluktuation. Und das alles nur, weil der Chef sich nur zu klaren Anweisungen durchringen kann, es an Motivation und Wertschätzung mangelt und dem Team kein Vertrauen entgegengebracht wird.
Konfliktscheu, autoritär und kurzfristige Denkweise – so läuft’s langfristig nicht rund
Aber warum ist das so? Viele Führungskräfte haben offenbar Angst davor, ihre Erwartungen klar zu formulieren und Mitarbeitern ein konstruktives – im positiven wie negativen Sinne – Feedback zu ihrer Arbeitsleistung zu geben. Sei es, weil sie ihren eigenen Fähigkeiten nicht trauen, nicht verstehen, wie wichtig es ist, selber ein motivierendes Vorbild abzugeben oder weil sie schlicht und einfach nur auf die Autorität ihrer Position bauen, statt sich mit den emotionalen Motivationspunkten ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auseinander zu setzen. Und natürlich Bequemlichkeit getreu dem Motto: Hauptsache, das kurzfristige Ziel und der damit zusammenhängende Bonus wird erreicht, was schert mich die langfristige Entwicklung und Motivation von Mitarbeitern.
Checkliste für mehr Mut zu Motivation, Delegation und Wertschätzung
Höchste Zeit, dass sich an diesem Führungsverhalten etwas ändern. Und es ist gar nicht so schwer, als Chef seine Ängste zu überwinden und seiner Verantwortung gerecht zu werden. Es geht im Wesentlichen um folgende Punkte:
Punkt 1 – Klare Kommunikation: Wer seine Mitarbeiter motivieren will, muss seine Erwartungen klar kommunizieren und ein konstruktives Feedback zu den positiven und negativen Aspekten der geleisteten Arbeit geben, damit am Ende ein optimales Resultat entsteht.
Punkt 2 – Anerkennung und Wertschätzung: Ohne Lob läuft es nicht. Führungskräfte müssen den Wert von gelebter Anerkennung realisieren und aktiv in ihre Führungspraxis integrieren. Denn Lob und Wertschätzung für gute Leistungen steigern das Selbstvertrauen der Mitarbeiter und motivieren sie, ihr Bestes zu geben.
Punkt 3 – Entwicklungsmöglichkeiten: Ein guter Chef ermutigt seine Mitarbeiter und unterstützt ihre Weiterentwicklung. Individuelle Fortbildungsmaßnahmen und interessante Lernprogramme fördern das Engagement der Mitarbeiter langfristig.
Punkt 4 – Delegation und Autonomie: Mitarbeitern brauchen Handlungsspielraum und Eigenverantwortung, um ihre vollen Fähigkeiten und individuelle Kreativität zu entfalten. Und das damit ausgesprochene Vertrauen ist Motivation pur!
Punkt 5 – Aufbau einer motivierenden Unternehmenskultur: Eine gelebte Wertschätzungskultur ist unerlässlich, damit sich Mitarbeiter anerkannt und unterstützt fühlen. Dazu gehört ein Führungsstil, der auf Offenheit, Lob und Anreize setzt. Anerkennung ist ein Booster für das Engagement und die Zufriedenheit der Mitarbeiter – was wiederum dem Teamspirit und der Arbeitsqualität zugutekommt.
Punkt 6 – Coaching und Mentoring: Persönliche Weiterentwicklung und Perspektiven sind starke Triebfedern für die Leistungsbereitschaft und Bindung an das Unternehmen. Führungskräfte müssen verstehen, dass sie qua ihrer Rolle Coach und Mentor ihrer Mitarbeiter sind, um ihnen auf ihrem Entwicklungsweg helfend zur Seite zu stehen. Werden Mitarbeiter durch Coaches oder Mentoren bei der Entwicklung ihrer Fähigkeiten gezielt unterstützt, können sie auch ihr volles Potenzial entfalten, was sowohl ihre Zufriedenheit als auch den Unternehmenserfolg steigert.
Punkt 7 – Authentizität und Transparenz: Nur wer sich persönlich angesprochen und mitgenommen fühlt, hängt sich auch voll rein. Das erfordert von Chefs nicht nur eine offene Kommunikation, sondern auch emotionale Intelligenz und aufrichtiges Interesse der Person der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Denn wenn der emotionale Rahmen stimmt, läuft’s auch mit der Arbeitsqualität und der Rentabilität.
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