Echte Werteorientierung steht für grundlegende innere Überzeugungen und folgt keinen externen Erwartungen oder gar Trends
Unternehmenswerte, Wertekultur, Werteorientierung – diese Schlagworte begegnen einem zurzeit überall. Aber was sind Werte eigentlich und was macht sie aus? Wer Werte wirklich verstehen und leben will, darf nicht nur an der Oberfläche seines Werbeversprechens bleiben – er muss tiefer graben, um herauszufinden, was wirklich wertvoll für ihn ist. Das gilt für Personen genauso für Unternehmen. Denn echte Werte erfordern Selbstanalyse und tiefe Überzeugung, um im Alltag wirklich überzeugend gelebt zu werden.
Unternehmen sprechen in ihrer Werbung oder in Stellenanzeigen gerne von ihrer Wertekultur. Das klingt irgendwie verlässlich, nach Haltung zeigen, Integrität und wissen, wo‘s moralisch und verantwortungsvoll hingeht. Gerade in einer Welt, die zunehmend von Unvorhersehbarkeit geprägt ist, versprechen Werte Sicherheit und Orientierung – wie ein Kompass, der uns selbst und anderen die richtige Richtung in einem immer unübersichtlichen Lebens- und Arbeitsalltag weist.
Kein Wunder also, dass Werteentwicklungen hoch im Kurs stehen, ob in der Unternehmenskommunikation, dem Führungskräfte-Training oder der Selbstoptimierung. Kurze Werteworkshops oder einfache Kartenspiele versprechen eine schnelle Erarbeitung der eigenen Werte.
Aber: So einfach ist es dann doch nicht, denn wer zu oberflächlich rangeht, verwechselt Werte schnell mit folgenden Dingen:
- Glaubenssätze, also grundsätzlichen Verallgemeinerungen oder übergeordneten Thesen, die eine Essenz menschlicher Erfahrungen darstellen und so zur Grundlage der persönlichen Denke werden können, wie z.B. „Durch harte Arbeit kann ich reich werden“ – oder einfacher ausgedrückt: Wir haben gelernt, dass uns etwas wichtig sein sollte. Deshalb denken wir, dass es uns wichtig ist.
- Erwartungen, also die Annahme eines Handelnden darüber, was ein anderer tun würde bzw. was man tun sollte – und damit verknüpft eine vorausschauende Vermutung oder Hoffnung, dass sich aus einer Situation und dem eigenen Verhalten ein bestimmter Zielzustand ergibt – sprich: Man wählt, was andere von einem erwarten, um ihnen gerecht zu werden.
- Erwünschtheit, also einem Verhalten, von dem man glaubt, es träfe eher auf soziale Zustimmung als der wahre innere Impuls, bei dem soziale Ablehnung befürchtet wird – was dazu führt, dass man seine Werte aus den Dingen zusammenbaut, die man für sozial akzeptiert hält, um dazuzugehören.
Diese Verwechslung kann dann zu kompletten Fehleinschätzungen bezüglich des eigenen Wertesystems führen. So könnte jemand beispielsweise denken, dass Sicherheit einer seiner wichtigsten Werte sei und aus diesem Grunde davor zurückschrecken, sich selbstständig zu machen – bis er dann bei tieferer Selbstanalyse feststellt, dass Sicherheit lediglich etwas war, von dem er gelernt hatte, dass es ihm wichtig zu sein hat, während ihm in Wirklichkeit Freiheit viel wichtiger ist.
Unternehmen ohne echte Werte können auch keine überzeugende Führungskultur aufbauen
Und das gleiche gilt auch für die Wertekultur eines Unternehmens. Kommuniziert man bestimmte Werte einfach nur, weil sie gerade sozial erwünscht sind oder sie in dieser Branche erwartet werden – oder weil man wirklich davon überzeugt ist? Mitarbeitende werden den Unterschied im Arbeitsalltag schnell spüren, spätestens dann, wenn die gelebte Unternehmenskultur wenig mit den angepriesenen Werte-Idealen übereinstimmt.
Eigentümer:Innen oder Geschäftsführer:Innen von Unternehmen sollten sich deshalb intensiv damit befassen, wie ihre wahren Werte bei der Führung des Unternehmens aussehen und sich nicht von Erwartungen oder Trends leiten lassen. Dabei kann es helfen, sich zu fragen, was einen wirklich aufregt oder wütend macht, denn der Grund dafür sind oft verletzte Werte. Bringt einen beispielsweise Betrug oder Unehrlichkeit so richtig auf die Palme, wären Offenheit und Transparenz wichtige Wertvorstellungen für die Unternehmenskultur.
Im nächsten Schritt müssen diese Werte dann Eingang in die Führungskultur und den Arbeitsalltag finden – hier kann der Einsatz von Tools wie HeartPoints sehr hilfreich sein, um die gewünschte Werteorientierung nachhaltig zu fördern und selbstverständlich und mit echter innerer Überzeugung zu leben.
Mehr über die Wirkungsweise der HeartPoints App erfahren Sie bei uns unter: https://bubenundmaedchen.de/